Angekommen

Da hatte ich mich aber gewaltig getäuscht bei meinem letzten Eintrag, es hat doch länger gedauert als ich dachte.  Dafür hat sich seitdem aber alles bei mir verändert, was sich verändern kann.  Nach meinem Umzug lief es eigentlich recht gut, ich hatte jede Woche etwas gefunden zum Arbeiten, manchmal nur für 2 Tage, manchmal auch für die ganze Woche. Das waren immer Aushilfsjobs, typisch für Backpacker.  Kisten schleppen, Paletten packen, auf dem Bau war ich auch mal kurzzeitig,  ich habe sogar für ein paar Tage an Türen geklopft um Spenden für das Rote Kreuz zu sammeln.

Aber so richtig sollte es eben nicht sein. Dazu ist eine Fernbeziehung um die halbe Welt mehr als schwierig. Geniessen konnte ich in Australien kaum etwas, meist ging es nur um die Zeit bis ich wieder mit Charlotte zusammen sein kann. Deshalb beschloss ich kurz nach Weihnachten, mein Abenteuer Weltreise zu beenden. Mitte Januar war schon Wochen vorher ein gemeinsamer Urlaub mit Charlotte geplant, wir trafen uns auf halber Strecke in Thailand.  Danach ging es dann für mich nicht mehr nach Sydney, sondern direkt in die Schweiz.

In Australien habe ich bis auf das Hinterland von Sydney, die Blue Mountains, kaum etwas gesehen. Das war natürlich anders geplant, aber nach Südostasien und unzähligen Erlebnissen hatte ich darauf auch nie so richtig Lust.  Australien ist ja auch nicht aus der Welt.. halt nur auf der anderen Seite;)

Jetzt ist das Rucksackleben wohl vorbei, zumindest was Langzeitreisen angeht. Aber das ist vollkommen in Ordnung, meine Reise- und Abenteuerlust ist erstmal gestillt. Ich wohne jetzt bei Charlotte in Wil, zwischen Zürich und St.Gallen in der Ostschweiz.

Ich möchten allen herzlich danken, die mich während der letzten 15 Monate nicht vergessen haben. Zu wissen, das meine Abenteuer eine gern gesehene Lektüre waren, hat mich immer sehr gefreut.

Auch wenn es jetzt anders gekommen ist als ich vor meiner Reise dachte, bin ich vollkommen zufrieden. Deshalb auch der Name für meinen letzten Eintrag in diesem Blog.. ich bin angekommen!

 

Sydney, Bondi Beach

Von Bali aus ging es erst nach Kuala Lumpur, dort musste ich am Flughafen (wiedermal) ein paar Stunden überbrücken bevor es weiter nach Sydney ging. Die 10Stunden Flugzeit waren aber kein Problem, ich hatte 3 Sitze für mich alleine und konnte mich halbwegs hinlegen.

In Sydney konnte ich erstmal in Rory’s Wg unterkommen, in Bondi Beach. Dort leben 6 Leute auf engsten Raum, ein Zimmer mit 3 Betten, ein Doppel und ein Einzelzimmer. Mir gehörte für die erste Woche die Couch.
Zahlen musste ich nichts, dafür war ich aber auch wach wenn jemand früh aufstehen musste oder spät nach Hause kam. Das war ungefähr jeden Tag der Fall.

Über die Leute dort habe ich 3 Chilenen kennengelernt, die ein eigenes Apartment mieten wollten, 1 Bett in einem Doppelzimmer war noch frei. Ich dachte mir, alles ist besser als die Couch in einer Party WG, also sagte ich zu und zog am 1. September 2 Straßen weiter. Meine 4 Mitbewohner kamen alle aus Chile. Demzufolge wurde nur spanisch gesprochen. Es kam schon mal vor, das wir alle zusammensaßen und ich dann plötzlich alleine war, weil alle anderen gegangen sind ohne was zu sagen. Vom ersten Tag an war es sehr schwierig. Hinzu kam eine Erkältung inklusive Nasennebenhöhlenentzündung. Fast 2 Wochen lag ich flach.

Nach knapp 5 Wochen und keiner Besserung in Sicht zog ich dort wieder aus und bin jetzt am 4.10 in den Stadtteil Pymble gezogen.. in ein Einzelzimmer.

Zum Schluss hätte es fast noch geknallt mit meinen Mitbewohnern. Beim Einzug haben wir dem Vermieter 1 Monatsmiete als Kaution vorausgezahlt. Wenn jemand geht, muss er Ersatz finden, der dann wiederrum 1 Monatsmiete zahlt. So ist der übliche Kreislauf. Meine Wg-Kollegen kannten mehrere, die mein Bett wollten. Am vereinbarten Tag, der Tag an dem ich auszog, kam aber keiner. Es war eine ziemlich skurrile Situation, da wurde alles versucht damit ich ausziehe ohne das Geld zubekommen. Hab dann damit gedroht so lange zu bleiben, bis ich die stinkenste und ekelhafteste Person für mein Bett finde, solch ein Wg Mitglied wünscht man sich ja.. es dauerte dann keine 20Minuten bis ich mein Geld hatte.
Eine schöne Erfahrung war diese Zeit nicht.

In Sachen Arbeit hat sich in der Zeit leider auch noch nichts wirkliches ergeben. Ich hätte mir den Start wesentlich einfach vorgestellt.

Von Sydney selbst habe ich bisher kaum etwas gesehen. Sight seeing kann ich ja auch noch später machen, nur am weltberühmten Bondi Beach war ich schon.

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Selbst bei milden Temperaturen war der Strand schon sehr gut gefüllt. Im Sommer liegt man hier wahrscheinlich übereinander.

In Pymble hoffe ich jetzt auf einen wirklichen (Neu)Anfang in Sydney. Nach 9 Monaten reisen wäre ein fester Arbeitsplatz nicht nur was feines, sondern langsam echt nötig. Ich hoffe, dass ich bald etwas finde.

Der nächste Eintrag dauert hoffentlich nicht wieder solange. Bisher habe ich immer für jeden Ort ein Eintrag verfasst, wie ich jetzt vorgehe weiß ich aber noch nicht 😉

Bali

Nach kurzer Fahrt nach Bali suchten wir uns zunächst ein Taxi, um ins Zentrum zu fahren. Auch hier hat sich das verhandeln um dem Preis wieder gelohnt, wir zahlten knapp weniger als die Hälfte vom Ausgangspreis. Im Zentrum steuerten wir direkt ein Hotel an. Da es unser letzter Tag in Indonesien war, wollten wir keine Zeit mit der Hotelsuche vergeuden.
Da wir nur einen Tag hatten, stand hauptsächlich shoppen auf dem Programm. Für mich lohnte es sich, da in Australien alles teuer sein wird. Und für Charlotte das gleiche, vor ihrem Heimflug in die Schweiz waren es dann doch noch ein paar Souvenirs.

In den unzähligen kleinen Läden, wo jeder 10 Laden genau die gleichen Sachen hat, muss man sich schon gut beherrschen können. Die nervigen Verkäufer sprechen einen alle 5 Sekunden an, versuchen teilweise die Leute regelrecht in die Läden reinzuziehen. So etwas aufdringliches hatte ich so auch noch nicht erlebt.

Abends waren wir dann noch schick Essen, das restliche Geld in der Landeswährung hatte ich in ein Steak gut investiert.

Am 25.08. ging es dann Vormittags zum Flughafen. Wir hätten beide nie gedacht, als wir uns das erste Mal in Myanmar getroffen haben, dass wir insgesamt zusammen fast 3 Monate reisen würden. Das der Abschied nicht grade leicht gefallen ist, brauche ich da wohl nicht zu erwähnen. Es ist aber nur ein Abschied auf Zeit. Nach jetzigem Stand sehen wir uns Anfang nächstes Jahr in Thailand wieder, zum Urlaub machen. Alles weitere werden wir sehen, wenn eine Fernbeziehung einfach wäre, könnte das ja jeder.

Nusa Lembongan

Von unserer Bettwanzen verseuchten Unterkunft ging es mit 4 Italienern zum Hafen. Das verhandeln des Preises war eine haarige Angelegenheit. Anfangs war uns der Besitzer sehr sympathisch, versuchte dann aber immer mehr uns alles mögliche anzudrehen.

Die Überfahrt nach Lembongan im Miniboot war sehr rasant, die Nussschale mit 2 Motoren hatte den Namen Speedboot echt verdient. Nach einer halben Stunde kamen wir schon an. Zu unserer Überraschung sprach uns keiner wegen einer Unterkunft an, obwohl die Insel an sich schon recht zugebaut und touristisch ist. Wir liefen also auf gut Glück los und fanden recht schnell ein schickes Zimmer für 13 Euro.
Eigentlich wollten wir tauchen gehen, aber es war entweder zu teuer, schon voll für den nächsten Tag oder es ging zum Crystal Bay, da waren wir aber schon schnorcheln.

Also hieß es wieder die Insel erkunden, per Roller. So fuhren wir einmal die Küste von Lembongan entlang und überquerten dann die einzige Brücke zur noch kleineren Nachbarinsel, Nusa Ceningan. Hier passte genau ein Roller drauf, zumindest in der Breite.

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Auf Ceningan konnten wir aber nicht alles sehen wie geplant. Unser Roller war zu schwach bzw. die Straßen waren zu steil. Wir blieben bei ordentlicher Steigung einfach stehen. Zumindest war die Aussicht aber was feines.

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Highlight war dann wieder Lembongan, das/die sogenannte „devils tear“. Neben dem Dream Beach, der seinen Namen durchaus verdient hat, prallen Wellen auf die Küste, was zum Teil schon sehr spektakulär war. So prallten die Wellen z.B. auf eine Art Höhle. Nach 2-3 Sekunden schoss dann ein riesiger Wasserdunst hinaus, Regenbogen inklusive. Dort konnte man durchaus eine Weile zuschauen, vor allem wenn große Wellen auf die Klippen krachen. Sieht beeindruckend aus.

Natürliche Swimming Pools

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So kommt übrigens das Bier auf die Insel. Größtenteils Frauen tragen jeweils 2 Kisten auf dem Kopf, vom Boot zum Transporter. Einen Hafen oder eine Anlegestelle gibt es nicht.

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Am 24.08 ging es dann nach Bali.

Nusa Penida

Am frühen Nachmittag erreichten wir nach knapp 1 Stunde mit der Fähre Nusa Penida. Besonders viel wussten wir nicht über die Insel, nur das sie sehr schön und kaum touristisch erschlossen ist.

Am Hafen wurden wir, wie immer, auf eine Unterkunft angesprochen. Für 10 Euro die Nacht und nur 2 Minuten entfernt. Wir hatten direkt etwas tolles gefunden, zumindest auf den ersten Blick.

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Von außen sah es fast so aus wie ein Tempel. Blöderweise gab es einen Haken.. Bettwanzen. Sämtliche Bettwanzen hatten sich für mich entschieden, Charlotte hatte keine Bisse in der ersten Nacht, weshalb wir uns zunächst nicht sicher waren, was es war. Dafür hatte ich mehr als genug. Am Nacken, der ganze Rücken, Arme und Beine, alles voll mit sehr lästig juckenden Bissen. Zählen konnte man sie nicht. Es waren einfach zu viele. Ohne Übertreibung war es sicher etwas im dreistelligen Bereich.

Nichtdestotrotz wollte wir auch die Insel erkunden und liehen uns wieder einen Roller (diesmal hatte ich wieder feste Schuhe..)
Die Straßen waren weniger gut, was eine sehr entspannte Fahrweise zur Folge hatte.

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Hier waren wir am Crystal Bay schnorcheln. Die Sicht war sehr gut, viele bunte Fische waren auch da. Weniger gut waren die ganzen Boote.. und die Kälte. Länger als 20 Minuten konnte man nicht schnorcheln. Das es immer wieder mal recht frisch wurde hat mich schon überrascht, schließlich ist der Äquator ja sehr nah. In Indonesien haben wir nie eine Klimaanlage gebraucht, sofern man mal eine hat.

Auch sahen wir riesige Seegrassplantagen.

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Lecker und vor allem günstig konnte man hier auch essen gehen. Aber nicht in touristischen Fressmeilen, sondern nach längerer Suche fanden wir immer kleinen offene Küchen, Restaurants kann man das nicht nennen. So bezahlten wir zusammen nicht mal 2 Euro und waren pappsatt.

Von meiner zweiten und schlimmsten Begegnung mit Bettwanzen mal abgesehen, war Nusa Penida echt toll. Weiter ging es nach Nusa Lembongan, eine kleine Insel zwischen Nusa Penida und Bali.

Padang Bai

Für je 26Euro kauften wir uns ein Ticket von Labuan Bajo nach Lombok, genauer Mataram.
Los ging es 9 Uhr morgens mit der Fähre. Uns wurde gesagt das dauert 2 Stunden. Waren dann aber doch 6 Stunden. Vom Hafen in Sape sollte es weiter nach Bima gehen. Aus Sitzplatzmangel bzw. wegen vollkommen zu hoher Passagieranzahl, mussten wir auf dem Dach sitzen. Neben unzähligen Gepäckstücken und 2 lebenden Hühnern in einem Pappkarton saßen wir mit 10 Leuten da oben, anderen Touristen als auch Einheimische, für fast 3 Stunden. An den Blicken diverser Passanten war klar, dass so etwas nicht jeden Tag passiert. Auch an einem Polizisten sind wir vorbeigefahren. Er hat gewunken und herzlich gelacht.

War absolut ein außergewöhnliches Erlebnis, ganz ungefährlich war es nicht. Das auf einem Dach keine Sicherheitsgurte oder sonstiges vorhanden sind, brauche ich kaum zu erwähnen. Da wir sicher 5 m hoch waren, kam der ein oder andere Ast recht nah. Meistens hab ich aufgepasst und konnte ausweichen, einmal habe ich allerdings gefühlt einen Stamm eines Mamutbaumes gestreift (wahrscheinlich nur ein kleiner Zweck). Gab ne ordentliche Beule inklusive Mini-Platzwunde. Mit tief hängenden Stromkabeln hatte ich aber zum Glück keinen Kontakt. Da wir 3 stundenlang gefahren sind und man während der Fahrt nicht aufstehen sollte, hatte ich die ganze Zeit eine Kante eines Koffers im Kreuz. Achja, die Fahrt führte über diverse Serpentinen, kein beruhigendes Gefühl dann soweit oben zusitzen.

Aber ist alles gut gegangen. In Bima angekommen, gab es dann an Außergewöhnlichkeit nochmal ein i-Tüpfelchen. Unsere Tickets mussten wir abgeben, obwohl Name und Sitzplatznummer draufstanden. Ein kleiner Indonesier mit bereits ergrauten Haar machten sich dann in feinster Beamtenmanier daran, die Tickets zu sortieren. Das dauerte mindestens eine halbe Stunde. Er ließ sich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Bei Nachfragen hat er nur noch langsamer sortiert. So kompliziert habe ich das noch nie erlebt. Schließlich bekamen wir unsere Tickets zurück, genau diesselben die wir abgeben mussten.

Als es 19Uhr dann losging, kam der kleine Kerl in den Bus und verabschiedete sich von jedem einzelnen Touristen.. mit einer langen Umarmung. Als ich dann dran war merkte ich, dass ich sitzend genauso groß bin wie er stehend.

Irgendwann vor Sonnenaufgang erreichten wir dann die Fähre nach Lombok. In Mataram kamen wir gegen 9Uhr an. Nach 24 Stunden waren wir aber noch nicht am Ziel, wir wollten ja nach Bali. Also diskutierten wir ewig mit unzähligen Fahrern über den Preis und bezahlten am Ende ein Drittel vom Anfangspreis. Dann hieß es nochmal 4 Stunden Fähre fahren, bis Padang Bai auf Bali. Hier blieben wir dann eine Nacht, wir kamen direkt am Hafen unter.

Neben Abends essen gehen und etwas shopping haben wir hier nichts weiter gemacht.
Am nächsten Tag ging es weiter, nach Nusa Penida.

Labuan Bajo

Wir hätten in Labuan Bajo auch die 4te Nacht auf dem Boot schlafen können, ohne Aufpreis. Charlotte und ich waren uns aber im Bruchteil einer Sekunde einig, dass 3 Nächte auf dem Boot genug waren. Wir mussten eine Weile suchen, fanden dann aber etwas akzeptables für die erste Nacht. Die nächsten 2 Nächte mussten wir uns dann noch etwas anderes suchen, war dann aber kein Problem.

Labuan Bajo ist nicht wirklich groß, aber der erste Anlaufpunkt wenn man nach Flores kommt. So ganz hat sich das vor Ort aber noch nicht rumgesprochen. Die Hotelsuche war nicht einfach, entweder zu teuer oder voll. Am 2ten Tag wollten wir einen Roller mieten, es gab aber keine mehr.

Am 3ten hatten wir schließlich einen Roller bekommen und besuchten eine Hölle.
Das ist ist eine versteinerte Schildkröte

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Viel mehr gab es nicht, wir haben halt auch schon die ein oder andere Höhle zuvor gesehen. Danach wollten wir uns einen schicken, abgelegenen Strand suchen. Auf der Suche hat es mich dann das 2te mal auf meiner Reise vom Roller gehauen. War eine sehr steile Schotterpiste. Charlotte lief deshalb schon vor. Hab dann wohl einen Stein zu viel erwischt, der Roller machte sich selbstständig. Ich konnte zwar noch abspringen, meine linke große Zehe hat aber etwas abbekommen. Nichts schlimmes, mit festen Schuhen anstatt Flipflops wäre wohl nichts passiert.
Weiter rumzufahren hatte sich dann aber erledigt. 

Weiter ging es zurück nach Lombok, bis nach Bali. Mit dem Bus und 3 Fähren. So kriegt man auch mal eben 36 Stunden rum.

Bootstour nach Flores

Für den 12.08 buchten wir die 4tätige Bootstour nach Flores, inklusive diverser Zwischenstopps zum schnorcheln und einem Besuch des Komodo Nationalparks. 
Nach langem suchen auf Gili Air fanden wir einen Anbieter für je 100Euro. Man kann auch nahezu das doppelte bezahlen, mehr geboten bekommt man allerdings nicht. Wie immer liegt es am  Verhandlungsgeschick.

Von Gili Air aus nahmen wir 8 Uhr eines der vielen kleinen Boote und fuhren zurück nach Bansal. Im Lombok Cafe am Hafen, dort wo wir eine Woche zuvor geschlafen hatten, war der Treffpunkt für die Tour. Nach langer Wartezeit, ging es 13Uhr endlich los.

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Für den Preis kann man natürlich nicht viel erwarten, im erster Moment war das Deck, unser Schlafplatz, schon eine kleine Überraschung.

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Hier lagen 21 Matratzen sehr nah beieinander, dazwischen hat kein Blatt Papier gepasst. Die großen Rucksäcke verschwanden in einer Bodentür, alles weitere musste man auf seiner Matratze verstauen.

Am ersten Tag war das Wetter ganz ok. Nach 3 Stunden Fahrt gab es den ersten Stopp, 4 Italiener stiegen noch zu. Somit waren wir dann 25 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder.

Die erste Nacht wurde es dann etwas ungemütlicher, höhere Wellen sorgten für die ersten „Rückwärtsesser“. Wir fuhren die Nacht durch, das röhren des alten Dieselmotors war sehr laut, selbst mit Ohrstöpseln war es noch deutlich zu hören.

Am zweiten Tag hielten wir bei Moyo Island, der dortige Wasserfall ist nach allen bereits gesehenen allerdings ein Witz.
Danach zog starker Wind auf. Ab Mittag konnte man nicht mehr auf dem Boot stehen, so sehr hat es gewackelt. Zum Abend hin wurde es noch stärker. Wir fuhren die Nacht wieder durch. Dank des Windes und bis zu 4m hohen Wellen hat es uns an Deck wie die Kugel im Flipperautomaten hin und her geschnipst. 4Uhr Nachts machten wir dann einen Zwischenstopp in einer Bucht, aus Sicherheitsgründen. Kurz nach unserer Tour erfuhren wir, dass vor genau einem Jahr auf der selben Route ein Boot gekentert ist. Bis auf 2 Spanier konnten damals alle nach 40 Stunden auf See gerettet werden. Kann also auch anders ausgehen.

Ab dem dritten Tag wurde es dann aber wieder besser. Wir machten einen weiteren Zwischenstopp. Schon schön hier.

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Weiteres Highlight war der Manta Point. Mantas können bis zu 10m groß werden, sind meist friedlich und eben am Manta Point anzutreffen.
Als wir den Punkt erreicht hatten, standen alle mit Taucherbrille bereit an Deck, um bei der ersten Sichtung sofort ins Wasser springen zu können. Wir hatten Glück, sahen welche und innerhalb kürzester Zeit waren alle am schnorcheln. Wir sahen insgesamt 3 Mantas, der größte um die 4m. Sehr beeindruckend das ganze, ihre Art sich fortzubewegen erinnert ein wenig an Schildkröten.

Ach ja, 2 Schildkröten sahen wir vom Boot aus auch. Somit komme ich auf insgesamt 14 Schildkröten, die ich beim tauchen, schnorcheln oder vom Boot aus gesehen habe.
Auch ein Delfin kam vorbei, er schwamm einmal quer unter unserem Boot, wir könnten ihn deutlich sehen.

Absolutes Highlight war dann der Besuch das Komodo Nationalparks, deshalb heisst die Tour auch Komodo Adventure.
Erst dachten wir, es sei Glück die Komododrachen zu sehen. Wir sahen auch welche beim 1 stündigen Rundgang, eskortiert von 5 Rangern mit Mistgabel ähnlichen Stöcken.

Nach dem Rundgang erreichten wir den Touribereich zum Souvenir kaufen. Dort sahen wir mindestens 10 Hirsche, große und kleine. Die Warane waren dann natürlich auch nicht weit. Die Behauptung, sie würden die Warane nicht füttern ist vermutlich die Wahrheit. Dafür bekommen aber die Hirsche hier zu fressen und locken somit die Warane an. Aus einem anderen Grund würden sich kaum eher scheue Hirsche dort aufhalten.

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2ter Stopp war dann Rinca Island, auch hier gibt es Warane und Touren zum rumlaufen. Hier sahen wir 4 Warane gemütlich im Schatten liegen, Grund war ein aufgehangenes Ziegenbein..

Es ist ein schmaler Grat zwischen Warane füttern um sie anzulocken und enttäuschten Touristen. Wer die Reise auf sich nimmt, will sie natürlich auch sehen.

Am 4ten Tag erreichten wir gegen Nachmittag dann Labuan Bajo. Ich glaube ich war nicht der einzige, der heilfroh war, endlich von dem Boot zu kommen. Hat Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. Nochmal muss es allerdings nicht sein.

Gili Air

Gili Air ist die nächstgelegene Insel zu Lombok. Nach 15 Minuten Fahrt kamen wir direkt am Strand an. Hier waren wieder Leute da die uns ansprachen, wir kamen schnell im Kholis Homestay für 17 Euro unter.
Schnorcheln war hier richtig toll. Wir haben beide Tage nichts anderes gemacht. Schnorcheln, neue Sonnencreme drauf und wieder zurück ins Wasser. Neben den bereits bekannten bunten Tropenfischen sahen wir auch ein paar andere Fische, welche nicht mal in den riesigen Bilderbüchern der Tauchschulen dokumentiert waren. Keine Ahnung was wir da gesehen haben. Besonders toll waren die beiden Schildkröten, mit denen wir geschnorchelt sind.

Der Weg ins Wasser war nicht immer einfach, meist ging es nur bis Kniehöhe ins Wasser, dann Brille auf und los.
Tauchen waren wir auf den anderen Gilis eher teuer, weshalb wir uns aufs schnorcheln beschränkt haben. Aber wir werden schon noch genug Gelegenheiten haben, in Indonesien zu tauchen.

Abends haben wir dann die Reisebüros abgeklappert. Der Begriff Reisebüro passt bei den meist kleinen Bretterbuden wenig, ist aber doch naheliegend.
Wir wollten eine Bootstour machen, 4 Tage und 3 Nächte bis nach Flores, mit diversen Zwischenstopps zum schnorcheln sowie den Besuch des Komodo Nationalparks. Wir hatten vorab schon viel gutes darüber gehört, nun galt es nur noch einen guten Preis zu verhandeln.

Von den Gilis hatte ich vor meiner Reise schon gehört, unterwegs genauso. Alle haben von den Inseln geschwärmt und mir geraten, unbedingt hierher zu gehen. All das hat die Erwartungshaltung natürlich nach oben geschraubt. Vom schnorcheln mal abgesehen, hat es uns nicht so gefallen, wie es immer beschrieben wurde.
Wir haben schon wesentlich bessere Strände gesehen, Inseln wie die Gilis gibt es oft in Südostasien. Nach 7 entspannten  Tagen war es wieder an der Zeit, etwas neues zu probieren.

Gili Meno

Wir nahmen das 16Uhr Boot nach Gili Meno, die mittlere Insel. Für 2 Euro ging es in weniger als 20 Minuten rüber. Nachmittags geht hier das Wasser etwas zurück, eine Anlegestelle für Boote gibt es auf der sehr verschlafenen Insel nicht. Also mussten wir durchs Wasser laufen, mit Gepäck und sicher 100m weit. Das alles leider nicht auf feinen Sandboden, sondern über Steine, abgestorbene Korallen und vieles weiteres, auf das man barfuss nicht treten möchte. Immer wieder gab es tiefere Stellen, weshalb selbst kurze Hosen oft zu lang waren.

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Auf Meno ist so wenig los, dass es nicht mal Leute gibt, die ihre Unterkunft anbieten. Wir liefen aber nur 2min und fanden einen fast neuen Bungalow. So was feines, entspanntes hatte ich in 9 Monaten noch nie.

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So einen Bungalow zu bauen, mit schicken Steinboden im Bad, kostet hier grade mal 10000Dollar. Die Nacht war für 20 Euro ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, inklusive Frühstück.
Hier blieben wir 2 Tage, da die Insel nochmal deutlich kleiner als Gili t. war, umrundeten wir sie zu Fuss.

Schnorcheln wollten wir natürlich auch, wir fanden aber schlichtweg keinen Weg ins tiefere Wasser. Nachdem ich dann auf schwierigen Untergrund das Gleichgewicht verloren hatte und Steißbein sowie mein blutender Finger geschmerzt haben, blieb es bei dem Versuch.

Im flachen Wasser sahen wir nur eine Wasserschlange, eine kleine schwarz-weiß gestreifte, immerhin.

Gegen 10Uhr  ging es dann auf die nächste Insel, Gili Air.

die Welt erkunden- einfach mal so