Für den 12.08 buchten wir die 4tätige Bootstour nach Flores, inklusive diverser Zwischenstopps zum schnorcheln und einem Besuch des Komodo Nationalparks.
Nach langem suchen auf Gili Air fanden wir einen Anbieter für je 100Euro. Man kann auch nahezu das doppelte bezahlen, mehr geboten bekommt man allerdings nicht. Wie immer liegt es am Verhandlungsgeschick.
Von Gili Air aus nahmen wir 8 Uhr eines der vielen kleinen Boote und fuhren zurück nach Bansal. Im Lombok Cafe am Hafen, dort wo wir eine Woche zuvor geschlafen hatten, war der Treffpunkt für die Tour. Nach langer Wartezeit, ging es 13Uhr endlich los.
Für den Preis kann man natürlich nicht viel erwarten, im erster Moment war das Deck, unser Schlafplatz, schon eine kleine Überraschung.
Hier lagen 21 Matratzen sehr nah beieinander, dazwischen hat kein Blatt Papier gepasst. Die großen Rucksäcke verschwanden in einer Bodentür, alles weitere musste man auf seiner Matratze verstauen.
Am ersten Tag war das Wetter ganz ok. Nach 3 Stunden Fahrt gab es den ersten Stopp, 4 Italiener stiegen noch zu. Somit waren wir dann 25 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder.
Die erste Nacht wurde es dann etwas ungemütlicher, höhere Wellen sorgten für die ersten „Rückwärtsesser“. Wir fuhren die Nacht durch, das röhren des alten Dieselmotors war sehr laut, selbst mit Ohrstöpseln war es noch deutlich zu hören.
Am zweiten Tag hielten wir bei Moyo Island, der dortige Wasserfall ist nach allen bereits gesehenen allerdings ein Witz.
Danach zog starker Wind auf. Ab Mittag konnte man nicht mehr auf dem Boot stehen, so sehr hat es gewackelt. Zum Abend hin wurde es noch stärker. Wir fuhren die Nacht wieder durch. Dank des Windes und bis zu 4m hohen Wellen hat es uns an Deck wie die Kugel im Flipperautomaten hin und her geschnipst. 4Uhr Nachts machten wir dann einen Zwischenstopp in einer Bucht, aus Sicherheitsgründen. Kurz nach unserer Tour erfuhren wir, dass vor genau einem Jahr auf der selben Route ein Boot gekentert ist. Bis auf 2 Spanier konnten damals alle nach 40 Stunden auf See gerettet werden. Kann also auch anders ausgehen.
Ab dem dritten Tag wurde es dann aber wieder besser. Wir machten einen weiteren Zwischenstopp. Schon schön hier.
Weiteres Highlight war der Manta Point. Mantas können bis zu 10m groß werden, sind meist friedlich und eben am Manta Point anzutreffen.
Als wir den Punkt erreicht hatten, standen alle mit Taucherbrille bereit an Deck, um bei der ersten Sichtung sofort ins Wasser springen zu können. Wir hatten Glück, sahen welche und innerhalb kürzester Zeit waren alle am schnorcheln. Wir sahen insgesamt 3 Mantas, der größte um die 4m. Sehr beeindruckend das ganze, ihre Art sich fortzubewegen erinnert ein wenig an Schildkröten.
Ach ja, 2 Schildkröten sahen wir vom Boot aus auch. Somit komme ich auf insgesamt 14 Schildkröten, die ich beim tauchen, schnorcheln oder vom Boot aus gesehen habe.
Auch ein Delfin kam vorbei, er schwamm einmal quer unter unserem Boot, wir könnten ihn deutlich sehen.
Absolutes Highlight war dann der Besuch das Komodo Nationalparks, deshalb heisst die Tour auch Komodo Adventure.
Erst dachten wir, es sei Glück die Komododrachen zu sehen. Wir sahen auch welche beim 1 stündigen Rundgang, eskortiert von 5 Rangern mit Mistgabel ähnlichen Stöcken.
Nach dem Rundgang erreichten wir den Touribereich zum Souvenir kaufen. Dort sahen wir mindestens 10 Hirsche, große und kleine. Die Warane waren dann natürlich auch nicht weit. Die Behauptung, sie würden die Warane nicht füttern ist vermutlich die Wahrheit. Dafür bekommen aber die Hirsche hier zu fressen und locken somit die Warane an. Aus einem anderen Grund würden sich kaum eher scheue Hirsche dort aufhalten.
2ter Stopp war dann Rinca Island, auch hier gibt es Warane und Touren zum rumlaufen. Hier sahen wir 4 Warane gemütlich im Schatten liegen, Grund war ein aufgehangenes Ziegenbein..
Es ist ein schmaler Grat zwischen Warane füttern um sie anzulocken und enttäuschten Touristen. Wer die Reise auf sich nimmt, will sie natürlich auch sehen.
Am 4ten Tag erreichten wir gegen Nachmittag dann Labuan Bajo. Ich glaube ich war nicht der einzige, der heilfroh war, endlich von dem Boot zu kommen. Hat Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung. Nochmal muss es allerdings nicht sein.